Die Gesundheit beginnt im Darm. Diese Weise Erkenntnis hatte schon Hippokrates vor tausenden von Jahren. Der Darm ist mehr als bloss ein Verdauungsorgan, er ist auch ein wichtiger Teil unseres Immunsystems und beeinflusst massgeblich unser Wohlbefinden. Das Darmepithel hat wie die Haut auch, eine Barrierefunktion zu erfüllen, um eine Invasion von grossmolekularen Nahrungsbestandteilen und Mikroorganismen ins Köperinnere zu verhindern. Unser Verdauungstrakt ist mit einer grossen Zahl an unterschiedlichen Bakterienarten besiedelt (Mikrobiom), welche einen vielfältigen Einfluss auf unseren Organismus ausüben.
Der Dickdarm ist ein eigenes kleines Ökosystem. Unzählige Mengen an Bakterien sind dort angesiedelt mit mehr als 500 Arten (Spezies). Diese Vielfalt an Bakterienarten, anders Diversität genannt, garantiert die Stabilität des bakteriellen Zusammenlebens. Je höher sie ist, d.h. je mehr unterschiedliche Spezies der Bakterien vorliegen, desto stabiler ist das Ôkosystem. So leisten diese Darmbakterien einen wichtigen Beitrag für:
Ungünstige Ernährungsgewohnheiten, Stress, Alkohol oder Umweltgifte in den Nahrungsmitteln stören die Entwicklung des Mikrobioms. Darüber hinaus ist oft eine Antibiotika-Therapie, die nicht zwischen pathogenen und physiologischen Keimen unterscheidet, der Hauptgrund für die Entwicklung von Dysbiosen (Ungleichgewicht der Darmflora). Eine gestörte Mikrobiota kann ihre Funktionen nur eingeschränkt erfüllen und wird so zum Risiko bei ungebetenen Eindringlingen wie etwa Krankheitserreger.
Ausserdem besteht zwischen den Darm und unserer Psyche eine enge Verbindung (Darm-Hirn-Achse). Ist der Darm im Gleichgewicht, so gehen wir physisch und psychisch leichter durchs Leben.
Eine Dysbiose (Ungleichgewicht der Darmflora) des Darmmikrobioms ist mit verschiedenen Erkrankungen assoziiert:
30% der Bevölkerung leiden an unklaren abdominellen Beschwerden wie Blähungen, Verstopfung und/oder Durchfall, saures Aufstossen oder Appetitlosigkeit. Der Darm ist unsere grösste Barriere gegenüber der Umwelt. Umweltgifte, Alkohol aber auch Nahrungsmittelbestandteile können diese Barriere-Funktion stören. Kommt es zu einer erhöhten Darmdurchlässigkeit, so dringen vermehrt fremde Proteine in die Darmschleimhaut ein und unser Immunsystem wird zusehends gegen diese Stoffe reagieren. Dies führ zu einer permanenten Entzündungsreaktion mit entsprechenden Symptomen, welche oftmals als „Reizdarm“ interpretiert werden.
Die durch ein Leaky-Gut ausgelösten Immunreaktivitäten können auch bereits bestehende Erkrankungen wie zum Beispiel Arthritis in der Peripherie verstärken.
Veränderungen der Darmflora können auf vielfältigen Faktoren beruhen. Häufige Ursachen einer veränderten Mikroflora sind:
Bei immer wiederkehrenden diffusen Verdauungsbeschwerden im Magen-Darm-Trakt, ist der Darm bzw. das Mikrobiom nicht mehr im Gleichgewicht. Eine Darmsanierung macht Sinn bei:
Da die Mikrobiota im Alltag besonders stark gefordert ist, muss sie gut geschützt werden. Das Ziel der Therapie ist es, das intestinale Mikrobiom dauerhaft zu stabilisieren und sowohl die Risikofaktoren als auch die mögliche Dysbiose zu minimieren.
Bei der Behandlung handelt es sich um eine personalisierte Therapieform, welche aufgrund der individuellen Zusammensetzung der Darmflora der betroffenen Person sehr unterschiedlich ausfällt. Sie basiert einerseits auf einer Umstellung der Ernährung und andererseits auf der Verabreichung prä- und probiotischer Präparate. Mit dieser Therapie werden auf natürliche Weise die intestinalen Milieuverhältnisse sowie die Verdauungs- und Resorptionsvorgänge stabilisiert.
Von besonderer Bedeutung für den Erfolg der Therapie ist die Einhaltung der empfohlenen Behandlungsdauer. Eine kurzfristige Ernährungsumstellung bzw. Substitution von pre- und probiotischen Präparaten wird das intestinale Mikrobiom nicht nachhaltig verändern.
Leiden Sie an diffusen Bauchschmerzen oder Verdauungsproblemen? Dann empfehle ich Ihnen eine Darm-Check mittels einer Stuhlanalyse. Dieser gibt Klarheit und liefert Daten zur Beurteilung Ihres Darmmilieus.